insider_02_2022

25 © Fotografie Claus Rammel „normalen Alltag“ für vermeintlich wichtig halten. Welche Rückkopp - lungen der Krieg und die damit verbundenen Sanktionen in die Re - alwirtschaft haben, lässt sich nach heutigem Stand nicht abschließend beurteilen. Erkennbar ist aus mei - ner Sicht, dass die Inflation höher und länger als gedacht bleiben wird. Diese Entwicklung wird getrieben von den gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen und strukturellen Faktoren wie der Lohn-Preis-Spira - le. Das Wirtschaftswachstum wird deutlich zurückkommen, Stagflation in den USA oder Rezession in Euro - pa sowie den USA wird möglicher - weise ein Thema sein. Buy the dip ist aus meiner Sicht für dieses Jahr kein Thema mehr, eher sell the rallye. : Haben wir folglich noch nicht den Boden an den Börsen gesehen? Tramp: Auch dies lässt sich aktuell noch nicht beantworten. Es hängt zu viel von der weiteren Entwick - lung des Krieges ab. Sollte Russland doch einlenken und sollte alsbald der Frieden in der Ukraine einkeh - ren – was wir uns alle von Herzen wünschen –, dann wird wahrscheinlich eine starke, aber ebenso kurzfristige Gegen - bewegung an den Börsen zu sehen sein. Die würden wir in Teilbereichen eher zum Verkauf nutzen, um die Strategie wei - ter für die Zeit „danach“ auszurichten. Aber auch der Realzins wird weiter tief negativ bleiben. Nebenbei: Auch das Thema Pandemie ist noch nicht abgeschlossen und kann immer wie - der zum Störfaktor für die Kapitalmärkte werden. Für die Kun - den ergibt sich aber weiterhin die gleiche Fragestellung: Ga - rantierte Verluste auf dem Konto oder positive Rendite unter Inkaufnahme von Schwankungen erzielen? Wir unterstützen dahingehend auch künftig umfassend, damit unsere Kunden weiter gute Vermögenszuwächse erzielen können. : Ihre Angebotspalette umfasst nebst der Gipfel- strategie auch Investments in Balsamico, der in den Schwei- zer Alpen lagert, oder guten Whisky: Was ist der Hinter- grund für diese Anlageoptionen? Tramp: Was für die Gipfelstrategie gilt, gilt auch für das Kundenvermögen insgesamt: Eine Vermögensaufteilung zwischen einem gut diversifizierten Portfolio und börsenunabhängi - gen Sachwerten reduziert für den Kunden das Risiko, ohne dass er auf Rendite verzichten muss. Des - halb gehören für mich AIFs eben - so dazu wie Direktinvestments in Balsamico-, Whisky-, Rum-Fässer oder Diamanten. Hierbei handelt es sich um reale Sachwerte mit na - türlichem Inflationsschutz – perfekt für diese Zeiten. Gerade diese Di - rektinvestments sind ideale „Satel - liten“, die sehr gerne von unseren Kunden zur Beimischung einge- setzt werden. : Wie stehen Sie eigentlich persönlich zum Einsatz von digita- len Tools? Welche Mehrwerte bie- ten diese? Tramp: Die Börsenwelt ist bereits komplex genug. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass die Ge - schäftsabläufe mit unseren Kunden möglichst einfach gestaltet sind und wir nicht in einer Papierflut bzw. administrativen Prozessen unterge - hen. Glücklicherweise sind unsere Kunden sehr digital-affin, was die Zusammenarbeit sehr vereinfacht. Beispielhaft nutzen wir, wann immer es geht, unseren Investment-Shop, um schnell und einfach eine Depoteröffnung durchführen zu können. Die BfV AG bietet mir dafür den rechtssicheren regulatorischen Rahmen und für mich damit das perfekte Match mit den Kun - deninteressen. Sehr gerne nutzen die Kunden die App und freuen sich, dass sie so ihr Depot immer auf dem Smartphone „dabei haben“. : Zum Schluss wird’s persönlich: Wie kommt ein Nordlicht nach Oberbayern? Und wie lässt es sich in Rosen- heim leben? Tramp: Der Umzug in den schönen Chiemgau liegt für uns nun auch schon über zwölf Jahre zurück. „Schuld“ war meine Frau, die hier ein spannendes Job-Angebot bekommen hatte. Ganz ehrlich: Wenn man in einer halben Stunde am Chiemsee oder dem größten Skigebiet in Deutschland ist, muss es sich einfach gut leben, oder? Und nebenbei: Die Tugenden eines hanseatischen Kaufmanns werden hier wie auch im Norden gleichermaßen anerkannt und geschätzt. <<

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