insider_02_2022

an, ob ein Fonds Diversifikationspotenzial hat oder nicht. Aber auch das ist nur begrenzt möglich. Denn um ein Portfolio für die Zukunft optimal aufzustellen, muss auch eine Marktmei - nung gegeben sein. Ob ein Fonds dazu passt oder nicht, lässt sich allein anhand seiner Kennzahlen nicht ablesen. Um sich ein richtiges Bild über einen Fonds zu machen und die Ergebnisse richtig zu interpretieren, sind qualitative Be - wertungen unerlässlich. Anhand von umfangreichen Frage - bögen (RfPs), Managerinterviews und nicht zuletzt gesundem Analystenverstand lässt sich ein Gesamtbild erstellen und der potenzielle Nutzen eines Fonds einschätzen. Dazu gehört die Frage, wie ein Fondsmanager seine Titel selektiert. Steckt ein erfolgversprechendes System dahinter? Ist es auch in Zukunft reproduzierbar? Liegen überdurchschnittliche Selektions- und Allokationsfähigkeiten vor? Prinzipiell sollten somit einige Punkte bei der Bewertung von Fonds bewertet werden: 27 Quelle: BfV Research Volatilität ist eine weitere gern genommene Kennzahl. Doch sie hat ihre Tücken. Erstens sagt sie nichts über Drawdowns, also maximal eintretende Verluste am Stück, aus. Die Corona- Krise ist ein sehr gutes Beispiel dafür, das ein Blick auf die his - torische Volatilität eines Fonds keinerlei Nutzen gehabt hätte. Zweitens sagt sie nichts darüber aus, ob die Schwankungen anhand von fallenden oder steigenden Kursen zustande ka- men. Und drittens hat sie keinen Informationswert zu struktu - rellen Risiken. Dazu gehören etwa Währungsrisiken, Selekti - onsrisiken des Fondsmanagers, Personenrisiken usw. Die Grenzen einer quantitativen Bewertung All das zeigt, dass quantitative Bewertungen ihre Gren - zen haben. Was bleibt: Der Fondsmanager ist das zentra - le Schlüsselelement bei der Bewertung und Selektion von Fonds. Welchen Mehrwert ein Fonds bei der Optimierung ei - nes Portfolios liefert, kann zwar bis zu einem gewissen Grad ebenfalls berechnet werden. So zeigt etwa eine Korrelation Fazit: Bei der Bewertung von Investmentfonds sind quanti - tative Parameter eine notwendige Bedingung. Aber sie sind nicht hinreichend. Darüber hinaus ist eine Bewertung der Fondsmanagerqualität unabdingbar. Also: Wie arbeitet das Fondsmanagement? Was waren die Gründe für die erzielte Leistung? Und wie stabil war diese? Erst dann ergibt sich ein stabiles Bild. Und erst dann lässt sich ableiten, ob ein Fonds im eigenen Portfolio einen Mehrwert generieren kann. << Checkliste bei der Fondsbewertung Höhe und Stabilität des Alphas Risikoadjustierte Performance (z. B. „Normierte Renditedifferenz“ oder „Share Ratio“) Historische Migration in einem Rendite-Risiko-Diagramm Verhalten des Fonds in unterschiedlichen Marktphasen Strategie des Fondsmanagers Portfoliozusammensetzung Alphatreiber Selektions- und Allokationsprozesse Risikomanagement Abb. 3.1: Alphastabilität – Fonds A 2017 2018 2019 2020 2021 2022 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0 KUMULIERTES ALPHA IN % Kumuliertes Alpha Fonds A Perfekte Stetigkeit Abb. 3.2: Alphastabilität – Fonds B 2017 2018 2019 2020 2021 2022 800 700 600 500 400 300 200 100 0 -100 KUMULIERTES ALPHA IN % Kumuliertes Alpha Fonds B Perfekte Stetigkeit

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