insider_02_2022
für Haushaltsenergie und Kraftstoffe ausgeben als im Vorjah - resmonat, Nahrungsmittel verteuerten sich innerhalb eines Jahres um 6,2 Prozent. Und das ist nur der Beginn der Spira - le, denn viele der tatsächlichen Preissteigerungen sind bisher nicht beim Endverbraucher angekommen (siehe Infografik): ie Märkte scheinen den Ukrainekrieg weitgehend ein - gepreist zu haben. Zu Beginn des zweiten Quartals bewegten sich die Aktienkurse global gesehen über Vorkriegsniveau. Eine Ausnahme bildet der DAX, der seit Kriegsbeginn mit weiteren 6 Prozent ins Minus gerutscht ist und nun seit Jahresbeginn insgesamt 10 Prozent an Wert verloren hat. Der Spread zwischen Gewinnern und Verlierern an der Börse ist teilweise immens, die Volatilität ist hoch. Ge - nerell sind positive Renditen im aktuellen Marktumfeld mög - lich. Aber reicht das aus? >> Der wirtschaftliche Ausblick verheißt nichts Gutes << Das Dreigestirn aus anhaltender Inflation, noch drohender oder schon beginnender Stagflation – die Experten sind sich uneins – und der coronabedingten Brüchigkeit von Lieferket - ten setzen Wirtschaft und Gesellschaft zunehmend unter Stress. Die Automobilindustrie drosselt die Produktion, weil wichtige Vorprodukte fehlen, die Stahl- und die Chemiein - dustrie kämpfen mit steigenden Energiepreisen, in der Land - wirtschaft schlagen die steigenden Energiepreise ebenfalls zu Buche, perspektivisch kommen explodierende Kosten für Dünge- oder Futtermittel hinzu. Gleichzeitig steigen die Kos - ten des täglichen Bedarfs: Vorläufigen Daten der Statistiker zufolge mussten die Deutschen im März 39,5 Prozent mehr Die Politik schwört Deutschland aufs Ärmerwerden ein. Wirt - schaftsminister Robert Habeck prognostiziert Wohlstandsverluste für alle, Christian Lindner sieht alle ärmer werden, Bundeskanzler Olaf Scholz findet wissenschaftliche Modelle, die ein russisches Energieembargo als verkraftbar bezeichnen, verantwortungslos. Ist der wirtschaftliche Niedergang unausweichlich? Und was folgt daraus für Anleger in Deutschland? 30 Mit Blick auf die Preisentwicklung der Vorprodukte scheinen zweistellige Inflationsraten für Endverbraucher nur eine Frage der Zeit zu sein. >> Das Triumvirat des Schreckens << Steigende Inflation: Kaufkraftverlust durch Geldentwer - tung; der Warenkorb wird teurer. Drohende Stagflation: stagnierende Wirtschaft, Krise der Angebotsseite, unterbrochene Lieferketten und steigende Preise für Energie und Rohstoffe; dadurch Produktions - unterbrechungen, steigende Verbraucherpreise (Inflation) und vermutlich auch steigende Arbeitslosenzahlen. Unterbrochene Lieferketten: Lockdowns in China be - einflussen die globalen Lieferketten und sorgen auch in Deutschland für zusätzliche Produktionsunterbrechungen. Preisentwicklung in Deutschland seit 2008 (Geschätzte Ereignisse im Internet je Minute im Jahr 2021) Die Preisentwicklung im Februar 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) https://www.dashboard-deutschland.de/#/indicator- focus/data_preisentwicklung Exportpreise +12,4 % Importpreise +26,3 % Verkaufspreise im Großhandel +16,6 % Erzeugerpreise gewerblicher Produkte +25,9 % 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 (1) Da sich die Ergebnisse nicht auf einen Stichtag beziehen, sondern den gesamten Monat umfassen, haben sich die aktuellen Preisentwicklungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine noch nicht auf das Februar-Ergebnis ausgewirkt. 140 130 120 110 100 90 80 Importpreise Großhandelsverkaufspreise Verbraucherpreise Exportpreise Erzeugerpreise gewerblicher Produkte
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