insider_02_2022

35 aut Vorausberechnungen des Bundeswirtschaftsminis - teriums wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, also Personen zwischen 20 und unter 65 Jahren, bereits im Jahr 2030 um 3,9 Mio. auf einen Bestand von 45,9 Mio. Men - schen sinken. Im Jahr 2060 sind dann schon 10,2 Mio. weni - ger Menschen im erwerbsfähigen Alter. Zusätzlich führt der demografische Wandel zu einer alternden Belegschaft: Die Beschäftigten in den Unternehmen werden im Durchschnitt immer älter, da die Zahl der Jungen, die dem Arbeitsmarkt bei - treten, seit Jahren sinkt und parallel das Renteneinstiegsalter steigt. Ältere Beschäftigte fallen zwar im Vergleich seltener wegen Krankheit aus, wenn sie jedoch krank werden, fehlen sie länger im Job. Allgemein steigen die Krankenausfallzeiten: Für 2020 vermeldet der Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft eine durchschnittliche Krankheitsdauer von 18,4 Tagen pro Mitarbeiter. Darüber hinaus sind qualifizierte Fachkräfte bereits heute nur schwierig zu finden. Umso bedeutsamer wird es für Arbeit - geber, dass sie sich mit sehr guten Angeboten interessant für den Arbeitsmarkt präsentieren. Arbeitgeber müssen deshalb umdenken: Es geht nicht mehr nur darum, neue Mitarbeiter fürs Unternehmen zu gewinnen, sondern vielmehr auch dar - um, für die bestehenden Mitarbeiter attraktiv zu sein und sie langfristig im Unternehmen zu halten. So werden Zusatzleis - tungen des Arbeitgebers zu einem wichtigen Faktor, um die Anziehungskraft des Unternehmens zu verbessern. Anforderungen an die Arbeitswelt drehen sich Prinzipiell sind monetäre Anreize wie hohes Gehalt oder Dienstwagen heutzutage nicht mehr der größte Anreiz, den ein Job für das Gros der Arbeitnehmer zu bieten hat. Beson - ders die junge Mitarbeitergeneration fordert von ihrem Ar - beitgeber neben einer leistungsgerechten Entlohnung immer mehr auch Fürsorge, soziales Engagement, Nachhaltigkeit und Flexibilität. Mobiles Arbeiten – auch aufgrund von Corona – sind zur Selbstverständlichkeit geworden und der Job muss zur eigenen Work-Life-Balance passen. Bisher gängige Personalzusatzleistungen wie vermögens - wirksame Leistungen, ein Job-Ticket oder Gutscheine sind zwar willkommen, der Wert verpufft jedoch schnell nach der Gabe. Anders als die gängigen Lohnnebenleistungen wirkt eine bKV nachhaltig und spricht den Mitarbeiter emotional an. Er erfährt die persönliche Wertschätzung eines Arbeitgebers, der sich um die Gesundheit seiner Mitarbeiter sorgt. Daneben profitiert er von vielfältigen Verbesserungen zu den Leistun - gen der gesetzlichen Krankenkassen und den Ergänzungen zur PKV. Statistiken des PKV-Verbands zeigen den immensen Anstieg der bKV-Versicherten in den letzten sechs Jahren (siehe In - fografik). Ende 2021 haben rund 17.500 Unternehmen ihren Mitarbeitern eine bKV angeboten. Damit hat sich die Zahl dieser Betriebe seit 2015 mehr als vervierfacht. Dabei zählt der Verband die Versicherten, bei denen der Arbeitgeber die Beiträge allein übernimmt. Daneben gibt es noch zahlreiche Varianten der bKV, bei denen sich Arbeitgeber und Angestell - te die Beiträge teilen. Mehr als eine Millionen betriebliche Krankenversicherungen (Zahl der Beschäftigten mit einer bKV in Millionen) Boom bei betrieblichen Krankenversicherungen (Zahl der Betriebe, die eine bKV anbieten) Quelle: PKV-Verband * vorläufiger Wert 0,57 3.850 1,59 17.500 +179% +355% Deutschland leidet unter Personalmangel. Mehr als eine Mio. Arbeitskräfte werden derzeit gesucht. Händeringend suchen Arbeitgeber infolgedessen nach Möglichkeiten, um beim Rennen um Fachkräfte oder Talente punkten zu können. Ein Nutzeffekt, der in Bezug auf die Mitarbeiterbindung und -gewinnung an Bedeutung gewinnt, ist die betriebliche Krankenversicherung. > BETRIEBLICHE KRANKENVERSICHERUNG < 2015 2021* 2015 2021*

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